Messung von Winkelfehlsichtigkeit

 

Für diese Messungen bitten wir um Terminvereinbarung, da sie sehr zeitaufwändig sind. 


Die Winkelfehlsichtigkeit (assoziierte Heterophorie) ist ein Sehfehler bei dem das beidäugige Sehen nicht perfekt funktioniert.  Beide Augen sollten genau auf das jeweils angeblickte Objekt ausrichten sein. Dies ist bei winkelfehlsichtigen Menschen nicht möglich. Entweder findet das Sehen mit einer Winkelfehlsichtigkeit mit einer kleinen Abweichung von der bequemsten Augenstellung statt, was zu schlechterem, unruhigen Sehen bzw. Doppelbildern führen kann oder die Augen nehmen die richtige Augenstellung ein, was mit einer großen Anstrengung der Augenmuskeln verbunden ist. Viele winkelfehlsichtige Menschen klagen dann oft über Beschwerden wie Kopfschmerzen, Migräne und Lichtempfindlichkeit.


Die Winkelfehlsichtigkeit spielt in jedem Alter eine Rolle. Besonders wenn das "Sehen" in den ersten Lebensjahren erst gelernt wird. Deshalb sollte die Koordinierung der Augenbewegungen und die Ausrichtung der Augen zueinander gar nicht früh genug überprüft werden. Eine nicht korrigierte Winkelfehlsichtigkeit  kann den Lernprozess  bei Schulkindern oft beeinträchtigen.


Die Winkelfehlsichtigkeit  wird nach einer festgelegten Methodik ausgemessen, der Mess- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase (kurz MKH). Diese Methode ist sehr aufwendig, bedarf eines detaillierten Fachwissen sowie eine spezielle Ausstattung.


Die Winkelfehlsichtigkeit ist keine Krankheit, sie ist lediglich eine Abweichung vom idealen Körperbau. Sie kann nicht geheilt werden, sondern sie wird nur mit einer speziellen Brille, der so genannten Prismenbrille, ausgeglichen. Die Abweichung ist nur so lange 'behoben', wie die Korrektionshilfe (Prismenbrille) getragen wird.

Viele  Menschen sind winkelfehlsichtig. Sie empfinden ihr Sehen dennoch als ungestört und haben auch keine sonstigen Anstrengungsbeschwerden. In diesen Fällen ist das Tragen einer Prismenbrille nicht erforderlich, obwohl es auch in diesen Fällen eine objektive Entlastung zur Folge hätte. Die Entscheidung eine Prismenbrille zu tragen, sollte stets von der betroffenen Person ausgehen.


Prismenbrillen entlastet winkelfehlsichtige Menschen von dem für die Augenmuskeln anstrengenden Ausrichten der Sehachsen. Die Augen können in ihre Ruhestellung (anstrengungsärmste Stellung) zueinander gehen und die Prismenbrille bewirkt, dass die Bilder im Auge dennoch auf die 'richtigen' Stellen treffen und somit die höchsten Wahrnehmungsqualität liefern.


Diese Methode kann eine Verbesserung und somit einen Erfolg bringen. Sollte auch nach längerer Tragezeit keine Verbesserung spürbar sein, sind die Beeinträchtigungen nicht auf eine Winkelfehlsichtigkeit zurück zu führen.

 

Vor der Anfertigung einer Prismenbrille empfehlen wir immer die medizinische Abklärung durch eine Augenarzt. Dadurch können im Vorfeld mögliche organische Ursachen der Sehprobleme ausgeschlossen werden.


Für weitere Informationen: www.ivbv.org